Programmbeschreibung
Der Fachkräftemangel erreicht immer neue Höchststände. Zugleich steigen die regulatorischen Anforderungen. Das gilt insbesondere für Nachhaltigkeits- und ESG-Themen. Unternehmen setzen deshalb immer öfter auf Quereinsteiger, um Pflichten und Forderungen von Banken, Gesetzgeber, Einkäufern und anderen Stakeholdern nachzukommen.
Wir unterstützen Sie mit einem maßgeschneiderten Ausbildungsprogramm. Innerhalb eines Jahres lernen angehende Führungskräfte in Form von „training on the job“, worauf es in ihrem Job ankommt. Training on the Job ist hierbei inzwischen eine willkommene Ergänzung zur klassischen Ausbildung. Denn aus der Forschung wissen wir, dass Wissen, welches direkt am Arbeitsplatz erworben wurde, viel besser im Gedächtnis abgespeichert wird als theoretische Kenntnisse. Die Ausbildung wird mit einem Zertifikat abgeschlossen.
Zielgruppe
Fach- und Führungskräfte aller Branchen einschließlich des Finanzdienstleistungssektors
Kursaufbau
Jedes Modul besteht aus theoretischen Bestandteilen sowie praxisnahen Übungen. Das Ausbildungsprogramm bietet neben der Wissensvermittlung insbesondere auch Raum für Dialog und Reflexion. Die Übungen werden auf den Branchenhintergrund der Teilnehmer angepasst, so dass möglichst viel Praxisnähe geschaffen wird. Das begleitende Coaching findet in einem 1:1 Betreuungsverhältnis statt. So lernt die angehende Führungskraft, ihre Rolle als Corporate Sustainability Reporting Manager stetig zu entwickeln und zu professionalisieren. Eng verknüpft mit dem Training on the Job sind regelmäßige Kontroll- und Feedbackgespräche.
Ausbildung in 3 jeweils mehrtägigen Blöcken
1. Block
Modul 1: Einführung in das unternehmerische Nachhaltigkeitsmanagement
Die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit wird immer stärker. Für Unternehmen ergeben sich daraus Chancen und Risiken. Unternehmen, die dies nicht berücksichtigen, schaden langfristig ihren Betriebserfolg. Um die Nachhaltigkeit von Unternehmen zu verbessern, ist eine entsprechende Betriebs- und Arbeitsorganisation mit Vision, Grundsätzen, Zielen, Strategien und einer dazu passenden Aufbau- und Ablauforganisation zu schaffen.
Modul 2: CSRD-Anforderungen
Mit der Einführung der europäischen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) werden wesentlich mehr Unternehmen zu einer Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet. Neben der Anzahl an Berichtspflichtigen steigt auch der Umfang der zu berichtenden Inhalte. Das heißt auch: Ein neues, nun verpflichtend anwendbares Rahmenwerk kommt zu den bestehenden, teils international gebräuchlichen, freiwillig anwendbaren Rahmenwerken hinzu. In diesem Modul erläutern wir im Detail Anforderungen und geben Anwendungstipps.
Modul 3: Doppelte Wesentlichkeit
Unternehmen haben durch ihre eigene Geschäftstätigkeit einen Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft. Und auf der anderen Seite wirkt eine große Anzahl von ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitsthemen auf die Geschäftstätigkeit. Um zu Ergebnissen zu gelangen, muss also in verschiedenen Schritten sortiert, geclustert und selektiert werden. Dazu müssen die wesentlichen Aspekte identifiziert werden. In der Praxis erweist sich dieses Konzept der „doppelten Wesentlichkeit“ als kompliziertes Gebilde, bei dem es viel zu beachten gibt.
2. Block
Modul 4: Rahmen für die Berichterstattung: ESRS, GRI, SASB, TCFD
Es besteht kein Zweifel, dass die Beachtung wesentlicher ESG-Themen zu besseren sozialen, ökologischen und finanziellen Ergebnissen für einzelne Unternehmen führen kann. Allerdings: Die Berichterstattung ist kein Indikator für Fortschritt. Die Messungen sind oft nicht standardisiert, unvollständig, ungenau und irreführend. Die derzeitige Fülle von Organisationen und Rahmenwerken für ESG-Messungen ist ebenfalls unübersichtlich und verwirrend. Das Modul stellt wesentliche Frameworks, deren Anwendung und Synergien vor.
Modul 5: GHG-Schulung: Betriebliche CO2-Bilanzierung
Das Greenhouse Gas Protocol (Treibhausgas-Protokoll) ist ein weltweit gültiges Instrument zur Berichterstattung über Treibhausgasemissionen. In diesem Modul werden die Begriffe “Corporate Carbon Footprint (CCF)” und “Product Carbon Footprint (PCF)” ebenso erklärt wie das “Greenhouse Gas Protocol” und die verschiedenen Geltungsbereiche (Scopes). Ein weiterer Fokus liegt auf den Herausforderungen bei der Datenerhebung und deren Bewertung.
Modul 6: CO2-Neutralität: Grundlagen einer Klimamanagement-Strategie
Unternehmen, die die Auswirkungen des Klimawandels auf ihr Geschäftsmodell frühzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, haben Differenzierungsmöglichkeiten im Wettbewerb und somit zusätzliche Chancen. So können sie auf veränderte Kundenerwartungen und eventuelle politisch-regulatorische Neuerungen schneller reagieren, zusätzliche Energieeinsparungen erzielen und sich auf mögliche Klimawandelrisiken vorbereiten. Das Modul bietet praktische Anleitung zur Entwicklung einer Klimastrategie und Erarbeitung von Berichten für Taxonomie bzw. Carbon Border Adjustment Mechanisms.
Modul 7: Verständnis der EU-Taxonomie & SFDR — Sustainable Finance Disclosure Regulation
Mit neuen Regelungen wie der „Klimataxonomie“ will die EU zukünftig festlegen, welche Geschäftstätigkeiten nachhaltig sind. Mit dem Klassifikationssystem definiert die Europäische Union „grüne“, also taxonomiekonforme, Wirtschaftstätigkeiten. Über sie müssen Unternehmen seit dem 1. Januar 2022 für das Geschäftsjahr 2021 berichten. Berichtspflichtig sind „grüne“ Umsätze, Investitionsausgaben und operative Aufwendungen. Ab 2023 werden diese Kennzahlen auch prüfungspflichtig. Schon jetzt ist klar: Die neue Verordnung ist hochkomplex und Unternehmen müssen sie relativ schnell umsetzen.
3. Block
Modul 8: UN-Leitprinzipien
Ob in der Textilindustrie, im Rohstoffsektor oder in der Lebensmittelbranche — die Schattenseiten der globalen Wertschöpfungsketten — wie Kinderarbeit, Sklaverei oder Armut — erfordern neue Strategien der Unternehmensverantwortung. Die Europäische Supply Chain Due Diligence Directive (SCDDD) zielt darauf ab, Menschenrechts- und Umweltbelange in der Geschäftstätigkeit und der Unternehmensführung zu verankern.
Modul 9: Richtlinie zur Sorgfaltspflicht in der Lieferkette
In einer globalisierten Welt mit hochkomplexen Produktionsebenen wird die Einhaltung dieser ESG-Kriterien für jedes Unternehmen immer anspruchsvoller und gleichzeitig kritischer: Je mehr Produktionsschritte und -prozesse in die Lieferketten verlagert werden, desto mehr werden Risiken ausgelagert. Digitalisierung und politische Unsicherheiten verschärfen diese Entwicklung. Gutes Lieferkettenmanagement mindert Risiken und schafft Gelegenheiten für Qualitätssprünge.
Modul 10: CSR-Roadmap
Entlang der speziell entwickelten ESRA-Manager-Roadmap wird eine Schritt-für-Schritt-Methodik erarbeitet, die mit erprobten Instrumenten und umfangreichem Handwerkszeug das Prozessmanagement bis zum verstetigten Organisationskreislauf abbildet. In einer begleitenden Projektarbeit entwickelt jeder Teilnehmer zum Abschluss eine passende Strategie für das eigene Unternehmen und konzipiert einen individuellen Fahrplan zur systematischen, nachhaltigen Organisationsentwicklung. Damit können unmittelbar weitere Schritte im Coaching konkret vorbereitet werden.
Hinweis
Der Anmeldezeitraum für das Programm Zertifizierter Sustainability Reporting Manager startet ab dem 01.07.2023. Gerne übersenden wir Ihnen eine Detailbroschüre unserer Programme.