Programmbeschreibung
Aufbauend auf unserem Programm „Zertifizierter Sustainability Manager I“ bieten wir Nachhaltigkeitsverantwortlichen eine maßgeschneiderte Weiterbildung mit Vertiefungen in den unterschiedlichen Bereichen der Regulatorik. Das Programm wird mit einem Zertifikat abgeschlossen.
Zielgruppe
Nachhaltigkeitsverantwortliche, Nachhaltigkeitsmanager/-innen
Teilnehmerzahl
max. 8 Personen
Programminhalte
Jedes Modul besteht aus theoretischen Bestandteilen und praxisnahen Übungen. Das Programm bietet neben der Wissensvermittlung insbesondere auch Raum für Dialog und Reflexion. Die Übungen werden auf den Branchenhintergrund der Teilnehmer angepasst, so dass möglichst viel Praxisnähe geschaffen wird. Die Praxisbegleitung (Training on the Job) findet in einem 1:1 Betreuungsverhältnis statt. So lernt der Sustainability Manager seine Rolle stetig zu entwickeln und zu professionalisieren.
Weiterbildung in 3 jeweils mehrtägigen Blöcken
1. Block (2 Tage)
Modul 1: Sustainability Mangement und Nachhaltigkeitsberichterstattung
Um die Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit von Unternehmen zu verbessern und darüber zu berichten, ist eine entsprechende Betriebs- und Arbeitsorganisation mit Vision, Grundsätzen, Zielen, Strategien und einer dazu passenden Aufbau- und Ablauforganisation zu schaffen.
Modul 2: CSRD-Anforderungen
Mit der Einführung der europäischen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) werden deutlich mehr Unternehmen zu einer Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet. Neben der Anzahl an Berichtspflichtigen steigt dabei auch der Umfang der zu berichtenden Inhalte. Das heißt auch: Ein neues, nun verpflichtend anwendbares Rahmenwerk kommt zu den bestehenden, teils international gebräuchlichen, freiwillig anwendbaren Rahmenwerken hinzu. In diesem Modul erläutern wir im Detail Anforderungen und geben Anwendungstipps.
Modul 3: Doppelte Wesentlichkeit
Unternehmen haben durch ihre eigene Geschäftstätigkeit einen Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft. Und auf der anderen Seite wirkt eine große Anzahl von ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitsthemen auf die Geschäftstätigkeit. Um zu Ergebnissen zu gelangen, muss also in verschiedenen Schritten sortiert, geclustert und selektiert werden. Dazu müssen die wesentlichen Aspekte identifiziert werden. In der Praxis erweist sich dieses Konzept der „doppelten Wesentlichkeit“ als kompliziertes Gebilde, bei dem es viel zu beachten gibt.
2. Block (2 Tage)
Modul 4: Rahmen für die Berichterstattung: ESRS, GRI, SASB, TCFD
Es besteht kein Zweifel, dass die Beachtung wesentlicher ESG-Themen zu besseren sozialen, ökologischen und finanziellen Ergebnissen für einzelne Unternehmen führen kann. Allerdings: Die Berichterstattung ist kein Indikator für Fortschritt. Die Messungen sind oft nicht standardisiert, unvollständig, ungenau und irreführend. Die derzeitige Fülle von Organisationen und Rahmenwerken für ESG-Messungen ist ebenfalls unübersichtlich und verwirrend. Das Modul stellt wesentliche Frameworks, deren Anwendung und Synergien vor.
Modul 5: GHG-Schulung: Betriebliche CO2-Bilanzierung
Das Greenhouse Gas Protocol (Treibhausgas-Protokoll) ist ein weltweit gültiges Instrument zur Berichterstattung über Treibhausgasemissionen. In diesem Modul werden die Begriffe “Corporate Carbon Footprint (CCF)” und “Product Carbon Footprint (PCF)” ebenso erklärt wie das “Greenhouse Gas Protocol” und die verschiedenen Geltungsbereiche (Scopes). Ein weiterer Fokus liegt auf den Herausforderungen bei der Datenerhebung und deren Bewertung.
Modul 6: CO2-Neutralität: Grundlagen einer Klimamanagement-Strategie
Unternehmen, die die Auswirkungen des Klimawandels auf ihr Geschäftsmodell frühzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, haben Differenzierungsmöglichkeiten im Wettbewerb und somit zusätzliche Chancen. So können sie auf veränderte Kundenerwartungen und eventuelle politisch-regulatorische Neuerungen schneller reagieren, zusätzliche Energieeinsparungen erzielen und sich auf mögliche Klimawandelrisiken vorbereiten. Das Modul bietet praktische Anleitung zur Entwicklung einer Klimastrategie und Erarbeitung von Berichten für Taxonomie bzw. Carbon Border Adjustment Mechanisms.
Modul 7: Verständnis der EU-Taxonomie & SFDR — Sustainable Finance Disclosure Regulation
Mit neuen Regelungen wie der „Klimataxonomie“ will die EU zukünftig festlegen, welche Geschäftstätigkeiten nachhaltig sind. Mit dem Klassifikationssystem definiert die Europäische Union „grüne“, also taxonomiekonforme, Wirtschaftstätigkeiten. Über sie müssen Unternehmen seit dem 1. Januar 2022 für das Geschäftsjahr 2021 berichten. Berichtspflichtig sind „grüne“ Umsätze, Investitionsausgaben und operative Aufwendungen. Ab 2023 werden diese Kennzahlen auch prüfungspflichtig. Schon jetzt ist klar: Die neue Verordnung ist hochkomplex und Unternehmen müssen sie relativ schnell umsetzen.
3. Block (2 Tage)
Modul 8: UN-Leitprinzipien
Ob in der Textilindustrie, im Rohstoffsektor oder in der Lebensmittelbranche – die Schattenseiten der globalen Wertschöpfungsketten – wie Kinderarbeit, Sklaverei oder Armut – erfordern neue Strategien der Unternehmensverantwortung. Die Europäische Supply Chain Due Diligence Directive (SCDDD) zielt darauf ab, Menschenrechts- und Umweltbelange in der Geschäftstätigkeit und der Unternehmensführung zu verankern.
Modul 9: Richtlinie zur Sorgfaltspflicht in der Lieferkette
In einer globalisierten Welt mit hochkomplexen Produktionsebenen wird die Einhaltung dieser ESG-Kriterien für jedes Unternehmen immer anspruchsvoller und gleichzeitig kritischer: Je mehr Produktionsschritte und -prozesse in die Lieferketten verlagert werden, desto mehr werden Risiken ausgelagert. Digitalisierung und politische Unsicherheiten verschärfen diese Entwicklung. Gutes Lieferkettenmanagement mindert Risiken und schafft Gelegenheiten für Qualitätssprünge.
Modul 10: CSR-Roadmap
Entlang unserer speziell entwickelten Roadmap wird eine Schritt-für-Schritt-Methodik erarbeitet, die mit erprobten Instrumenten und umfangreichem Handwerkszeug das Prozessmanagement bis zum verstetigten Organisationskreislauf abbildet. In einer begleitenden Projektarbeit entwickelt jeder Teilnehmer zum Abschluss eine passende Strategie für das eigene Unternehmen und konzipiert einen individuellen Fahrplan zur nachhaltigen Organisationsentwicklung. Damit können unmittelbar weitere Schritte im Coaching und den übrigen Formaten der Praxisbegleitung konkret vorbereitet werden.
Einführung & Praxisbegleitung
Vor dem Programmstart findet ein virtuelles Kennenlerngespräch mit der Programmleitung statt (individuelle Terminvereinbarungen). Im Rahmen dieses Gesprächs werden der spezielle Führungs-/Arbeitkontext und die persönlichen Anliegen der Teilnehmenden besprochen. Im weiteren Verlauf des Programms wird zwischen den jeweiligen Präsenzveranstaltungen eine Praxisbegleitung (online) durchgeführt. Formate hierbei sind u. a.
- Peer Consulting
- Feedback
- Coaching & Supervision
Hinweis
Der Anmeldezeitraum für das Programm „Zertifizierter Sustainability Manager II: Regulatory Landscapes“ startet ab dem 01.04.2025. Gerne übersenden wir Ihnen eine Detailbroschüre unserer Programme.