Wir leben in einer Zeit, in der Informationen allgegenwärtig sind, aber Wissen oft im Nebel der Manipulation und Desinformation verschwindet. Fake-News, gezielte Meinungsbeeinflussung und algorithmische Filterblasen formen unser Weltbild, ohne dass wir dies bewusst wahrnehmen. Gerade in einer solchen Zeit ist die Philosophie als kritische Instanz der Aufklärung gefordert, Kulturen der Nachhaltigkeit und der Zukunftsfähigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft zu ermöglichen und zu fördern.
Die Ideale der Aufklärung als Grundlage
Bereits die Aufklärung im 18. Jahrhundert forderte dazu auf, den Mut zu haben, sich des eigenen Verstandes zu bedienen („Sapere aude!“). Dieser Imperativ ist heute aktueller denn je. Im 18. Jahrhundert galt es, die Vormacht von Dogmen und Autoritäten zu hinterfragen. Heute müssen wir die Mechanismen der digitalen Informationslandschaft durchschauen: Wer verbreitet welche Informationen, mit welchem Ziel? Welche Interessen stecken hinter welchen Narrativen?
Bildung als Gegengewicht
Philosophie als Reflexionsraum und integrales Moment einer Bildung für Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit trägt dazu bei, kritisches Denken zu schärfen und eigene Wahrnehmungen zu hinterfragen. Sie ermutigt zur Prüfung von Quellen, zur Analyse von Argumentationsstrukturen und zur Einordnung von Informationen in einen größeren Kontext. Philosophie kann als eine Art intellektuelles Immunsystem fungieren, welches ermöglicht, Wahrheit und Fiktion zu unterscheiden und Manipulationen zu entlarven. In einer Zeit, in der populistische Diskurse, Verschwörungstheorien und ideologische Verzerrungen an Einfluss gewinnen, bleibt dies eine essentielle und unabschließbare Aufgabe.